Friday, October 23, 2009

Sin Nombre

Am Sonntag habe ich mir mit eine paar von meinen SCIFAM Leutchen noch Sin Nombre angesehn, einen Film der beim berühmten Sundance Film Festival 2009 gleich zwei Preise gewinnen konnte, für Regie und Cinematographie. Ich weiss gar nicht wann mir das letzte Mal ein Film so unter die Haut gegangen ist. Mir ist klar, dass ich Gewalt ganz schlecht vertrage, das Problem ist nur aus den Kritiken herauszulesen wie brutal ein Film auf mich persönlich wirken wird. Die meisten Zuschauer scheinen eine ganz anders gesteckte Schmerzgrenze zu haben als ich, weshalb ich wirklich zwischen den Zeilen lesen muss. Ein paar Wochen zuvor hat mir District 9 in der Nacht nach dem Kinobesuch Alpträume beschert. Im Gegensatz zu Sin Nombre kann ich über gemetzelte Ausserirdische dann aber doch schneller hinwegkommen, zumal wenn die Ausserirdischen comicfigurenmässig wie mit dem aufrechten Gang gesegnete Langusten daherkommen, Palinurus sapiens sozusagen.
Sin Nombre ist mir ganz anders an Nieren gegangen. Zu realistisch um es bequem ablegen zu können. Wunderschön geschossen erwirbt der Film mit warmen, intensiven Farben und Licht wie Honig der Unbarmherzigkeit der dritten Welt Zugang zu Herz & Hirn der Zuschauer, und zeigt wie fürchterlich nahe die Grausamkeit geographisch ist, die wir uns immer gerne ganz weit weg vorstellen möchten. So schnell wird der Eindruck nicht verblassen, wenn überhaupt.

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